Rettungshundearbeit in Klingenthal / Vogtland

Lange war es geplant, letzten Samstag kam es endlich dazu. Die Rettungshundestaffel Hof / Saale durfte mit ihren Hunden ein Trümmertraining in Klingenthal abhalten.

Nachdem ich vor einigen Wochen erfuhr, dass die alte Schlossmeinel-Fabrik in Klingenthal abgerissen werden sollte, dachte ich mir, wäre doch ein Trümmertraining mit unseren Rettungshunden im leerstehenden Gebäude eine interessante Sache. Zuletzt mussten wir weit reisen, als wir zum Trümmertraining in die Schweiz fuhren, jetzt hatten wir die Chance, etwas vergleichbares hier in der Region zu machen.

Also machte ich mich ans Werk, und versuchte alles abzuklären, damit unserem Training nichts mehr im Wege stehen konnte. Lange hat es gedauert, bis wir endlich eine Genehmigung vom Bauamt Klingenthal hatten, und ins Gebäude konnten. Obwohl wir alle beim DRK bzw. BRK versichert sind, bedarf es halt doppelte Erlaubnis bei solchen Sachen! Es ist ja nun auch nicht ganz ungefährlich…

So versammelten sich also am Samstag, dem 17.10.09 insgesamt 6 Rettungshunde hier in Klingenthal. Unter den Vier-Beinern waren Junghunde, Hunde die kurz vor der Prüfung stehen und schon geprüfte Suchhunde, die je nach Leistungsstand entsprechende Übungen bzw. Aufgaben absolvierten. So trainierte ein Teil die so genannte Opferbindung (Opfer beschäftigt sich mit dem Hund – das ist der erste Ausbildungsschritt in der Ausbildung zum Rettungshund – der Hund lernt: Das Opfer ist toll, nichts ist besser als das Opfer!) und die besser trainierten beziehungsweise bereits voll ausgebildeten Rettungshunde mussten sich schwierigeren Aufgaben stellen: Chicco zum Beispiel sollte sein Opfer in vollkommener Dunkelheit finden. Hierzu wählten wir den Kohlenkeller, um das Opfer zu verstecken…

Das Trümmertraining war so nicht einfach für die Hunde. Ein ungewohnter Boden, angefangen von Scherben über Betonbrocken bis hin zu Gittern und Löchern im Boden trieben die Hunde teilweise an ihre Grenzen. Die teils schwierigen Witterungsverhältnisse erschwerten den Suchhunden dann noch das Training: Das Trümmergelände war ziemlich verwachsen (Jahrzehnte altes Unkraut), im Gebäude gab es viele Lüftungskanäle und Löcher durch den Zerfall, viele irreführende Gerüche für die Hunde. Unsere Hunde (sowohl die Junghunde als auch die bereits ausgebildeten) mussten sich sehr anstrengen, um ihre Opfer zu finden (viel Zugluft macht es den Hunden schwer die „Quelle des Menschen-Geruches“ zu finden, außerdem fängt sich der Geruch oft an den Wänden – durch die menschliche Wärme steigt der Geruch auf und fällt an den gegenüberliegenden Wänden wieder runter)…

Aber je schwieriger ein Training ist, desto realer und sinnvoller ist es. In den Trümmern wurde das selbstständige Arbeiten der Hunde trainiert – auch in schwierigsten Situationen. Da aber diesmal nicht nur voll ausgebildete Trümmersuchhunde anwesend waren, sondern auch Hunde, die ihre Rettungshunde-Prüfung erst noch ablegen müssen bzw. frisch dabei sind, war das Schlossmeinel der perfekte Trainingsort. Das Gebäude bietet für jeden Leistungsstand etwas: einfache relativ freie Räume, in denen die Junghunde gearbeitet haben (junge Hunde müssen langsam an die Trümmer herangeführt werden), extrem schwierigen Etagen / Räume, die voll mit Gerümpel standen, und auch wie oben beschrieben, stockdunkle Räume, in denen die „Profis“ ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten.

Das Training war aus unserer Sicht sehr interessant, deswegen werden wir Ende Oktober erneut im Schlossmeinel in Klingenthal trainieren. Wen es interessiert, kann sich gerne hier in den Kommentaren, oder per Mail bei mir melden.