Rettungshunde-Klingenthal

Rettungshundearbeit in Klingenthal / Vogtland

Ausbildung von Rettungshunden – Flächensuche – Trümmersuche

Autor: Christin | geschrieben am 28. März 2009

Unser Ziel ist die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr:

Egal ob in unübersichtlichem Gelände (Flächensuche) oder in Trümmern (Trümmersuche) – zum Beispiel nach Erdbeben oder Explosionen – der Einsatz der ausgebildeten und geprüften Rettungshunde ist zumeist das Mittel der Wahl!

Wer sind wir?

In Klingenthal gab es bis vor kurzem noch 2 Rettungshunde: Chicco, ein Labrador Retriever – Rüde, und Flynn, eine Border Collie – Hündin. Beide Hunde waren mehrfach in der Flächensuche geprüft und haben ebenfalls die Trümmersuche (Trümmerprüfung) erfolgreich bestanden. Wir gehören zur Rettungshundestaffel Hof / Saale, eine seit 1999 bestehende DRK – Staffel. Alle Hundeführer und Helfer arbeiten ehrenamtlich und sind aktive Mitglieder im Deutschen Roten Kreuz. Dieses Ehrenamt nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, belohnt aber immer wieder mit erfolgreichen Einsätzen und einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Arbeit mit den Hunden!

Arbeit mit den Hunden

Die Ausbildung von Hund und Hundeführer (zusammen das Rettungshundeteam) dauert ungefähr 2-3 Jahre. Sie umfasst nicht nur allein die Arbeit mit den Hunden, sondern auch die fachliche Schulung der Hundeführer in den Bereichen:

  • Sanitätsausbildung
  • Karte / Kompass
  • Funkausbildung
  • Abseilen
  • Einsatztaktik Fläche und Trümmer
  • Trümmerkunde
  • Kynologie
  • Erste Hilfe am Hund

Die Einsatzfähigkeit des Teams muss durch eine Prüfung nachgewiesen werden, die alle 18 Monate wiederholt werden muss. Unsere Hunde werden nach der gemeinsamen Prüfungsordnung des Deutschen Roten Kreuzes von unabhängigen DRK – Prüfern ganz genau unter die Lupe genommen!

Die Flächensuche

Die Flächensuche ist wohl die wichtigste Abteilung der Rettungshundearbeit. 99% der Einsätze sind Flächensuch-Einsätze.
Auch wenn in der Öffentlichkeit immer wieder von der Trümmmersuche und dem Mantrailing berichtet wird (wie zum Beispiel beim Häuser – Einsturz in Köln oder bei der Verbrecher – Suche wie im Fall „Michelle“  in Leipzig), werden durch die Flächensuche sehr oft vermisste Personen durch die Rettungshundeteams gefunden!

In der Flächensuche sucht der Hund stets unangeleint, gekennzeichnet mit einer Kenndecke, einem Glöckchen und nachts mit einem Lämpchen. Egal ob sich ein Pilzsucher im Wald verirrt, alte Menschen vermisst werden oder Suizidgefährdete gesucht werden – der Flächensuchhund stöbert nach jeder menschlichen Witterung im Suchgebiet und meldet seinem Hundeführer einen möglichen Fund

  • durch Verbellen
  • durch Bringseln oder
  • durch Freiverweisen.
Rettungshund Suchhund
Foto von Carina Leithold

Im Gegensatz zu einer menschlichen Suchkette kann man mit einem Flächensuchhund ein großes Gebiet (zum Beispiel ein Waldstück) in kurzer Zeit durchsuchen. In der Rettungshunde-Prüfung / Fläche bekommt man für ein 300.000 m² großes Suchgebiet gerade einmal 20 Minuten Zeit. Ausgebildete Polizeibeamte würden das Durchsuchen des Geländes in der vorgegebenen Zeit niemals schaffen, mit einem gut vorbereiteten Flächensuchhund ist dies aber kein Problem. Flächensuchhunde benötigen nicht einmal die 20 Minuten, schaffen ein viel größeres Gebiet und arbeiten dabei noch effizienter.

Im Gegensatz zur Trümmersuche, bei der keine Gegenstände angezeigt werden dürfen, bildet man für die Flächensuche die Suchhunde mitunter auch gern so aus, dass diese auch Gegenstände (Kleidung, Rucksäcke usw.) anzeigen. Dies ist zum Beispiel eine gängige Ausbildungsmethode (bei der Redog *) in der Schweiz. Dort ist es besonders wichtig, dass der Rettungshund auch Gegenstände einer vermissten Person anzeigt, da zum Beispiel ein gefundener Rucksack auf den örtlichen Verbleib der Person hinweist (Absturz in felsigem Gelände).

* Organisation der Schweizer Hundestaffeln

Die Trümmersuche

Die Trümmersuche (nur 1% der Einsätze) umfasst die Suche nach Verschütteten unter Trümmerfeldern oder anderen Materialien nach zum Beispiel Gasexplosionen oder Erdbeben. Hierbei sucht der Hund ebenfalls selbstständig ohne Leine das Trümmerfeld ab, da es meist dem Hundeführer nicht möglich ist, sich selbst in den Trümmern zu bewegen.

Rettungshund bei der TruemmersucheDer Hund zeigt in der Trümmersuche den Fund eines Opfers durch Verbellen an. Dabei dürfen sie sich nicht von anderen (aus ihrer Sicht interessanten) Dingen oder Materialien ablenken lassen. Dazu gehören zum Beispiel Essensreste aber auch Kleidungsstücke (die menschlichen Duft angenommen haben). Der Hund soll nur den lebenden Menschen anzeigen, da die Leichensuche Sache der Polizei ist.

Das Mantrailing

Das Mantrailing ist die spezielle Personensuche. Dabei sucht der Hund angeleint nach einer bestimmten Person, deren Geruch der Hund vorher in Form eines „Geruchsträgers“ (Zahnbürste, Schuhe,…) bekommt. Der Unterschied zum Flächensuchhund liegt also darin, dass beim Mantrailing nach einer definierten Person gesucht wird, und bei der Flächensuche der Hund bei jedem menschlichen Fund anzeigt.